Morgenspaziergang
Dietmar Hesse
»Schatz, ich gehe mit dem Hund raus. Wenn ich zurückkomme, frühstücken wir!«
Ohne ihre Antwort abzuwarten, schloss ich die Tür. Sam, unser treuer Jack Russel, umkreiste meine Beine zwei mal. Er legte den Kopf schief, dann schaute er mich fragend an.
»Ja, jetzt ist der Morgenspatziergang dran!«
Die Melodie von Lady in Black summend, schlenderte ich gut gelaunt Richtung Fluss. Sam inspizierte den Container vom Nachbarn, schnupperte und setzte eine Duftmarke.
»Komm bei Fuß, es ist Brutzeit, da ist Leinenpflicht!« Gehorsam trotte er heran und ließ sich anleinen. Wir erreichten den Feldweg am Ortsende, wo er aufmerksam jedes Grasbüschel untersuchte. Nur als ein Frosch vor seiner Nase quakend in den Bach hüfte, blieb er überrascht stehen.
»Ist gut, der tut dir nichts! Weiter gehts!« Ich genoss diese Spaziergänge in der Natur. Die Luft, der Blick über die Wiesen bis zur alten Windmühle einen Kilometer entfernt, das Gezwitscher der Vögel, wunderschön. Ich sah mich schon mit Block und Federmäppchen bewaffnet zurückkommen, um das in einer Zeichnung festzuhalten.